„Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kömmt darauf an, sie zu verändern“ (Karl Marx)

Tuesday, October 30, 2007

Michael Moore- SICKO

Der Film hat sich zum klaren Ziel gesetzt zu zeigen, welche wahnwitzigen und kranken Auswirkungen ein Gesundheitssystem für ein Land haben kann, wenn es rein privatwirtshaftlich geführt wird. Dieses Land ist in diesem Fall die USA und Micheal Moore zeigt anhand von Einzelschicksalen mit welchen menschenverachtenden Methoden die Versicherungsgesellschaften versuchen, die Versicherten um ihren Anspruch zu prellen.
Der Regisseur zeigt verletze Menschen, die sich im Krankenhaus entscheiden mussten, welchen ihrer beiden abgetrennten Finger sie wieder annähen lassen wollen. Entscheidungsgrundlage: 12.000 oder 60.000 Dollar.
Er zeigt Ärzte die mit Tränen in den Augen vor Kongreßausschüssen zugeben, jahrelang Ansprüche todkranker Menschen abgelehnt zu haben, um die firmeneigenen "Abweisungsquoten" zu erfüllen.
Er zeigt Menschen, die über die Grenze nach Kanada fahren, um unter Angabe falscher Daten, eine kostenlose medizinische Behandlung für sich und ihre Familie zu erhalten.
Er zeigt Politiker, die mit der Antisozialismuskeule gesetzlich die Rahmenbedingungen für diese Aubeutung legen und sich dabei noch eine feine Pension sichern.
Beißend und zynisch überspitzt Michael Moore das Ganze, in dem er filmend den medizinisch- politischen Gegenbeweis zu den Vereinigten Staaten antritt: Er präsentiert das britische und französiche Gesundheitssystem und sucht vergeblich nach den "kommunistischen Wurzeln und Gefahren" in diesen vom Staat getragenen Systemen, vor denen die US- Eliten warnen, zu finden.

Den Höhepunkt des Filmes macht die Szene aus, als Moore mit "9/11 Heroes",denen aufgrund ihrer Krankheitszustände, die aus den Rettungsarbeiten reslutieren, nach Kuba reist. Zuerst versucht er mit Hilfe eines Bootes nach Guantanamo zu gelangen, um dort für seine kranken Schiffskameraden die einzige kostenlose medizinische Versorungung der USA zu bekommen. Als dieser Versuch scheitert, begleitet er die Ex- Feuerwehrhelferinnen -und helfer in ein kubanisches Krankenhaus. Dort wird ihnen sofort gratis geholfen und alle fahren gesünder nach Hause zurück. Einer der Helfer bricht in Tränen aus, da er das erste Mal seit 9/11 ein CT- Röntgen bekommt. Eine andere der Mitgereisten beginnt aus Wut an zu weinen, da sie ein lebenswichtiges Medikament zu Hause dreimal im Monat für 120 Dollar von der Sozialhilfe kaufen muss und es hier in La Habana für 2 Cent in jeder Apotheke bekommt.

Eines ist klar: Michael Moore neigt zu Übertreibungen und zu einer oft starken subjekiven Darstellung von Geschehnissen und er arbeitet mit einer starken Inszenierung von Bildern.
Doch wie auch schon in den letzen Filmen, hat man aufgrund der gefühlten großen Ungerechtigkeit und des Wahnsinns das sichere Gefühl, dass diese Darstellungsweise "o.k". ist.

Offizielle Seite zum Film: http://www.sicko-themovie.com/

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