„Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kömmt darauf an, sie zu verändern“ (Karl Marx)

Sunday, June 29, 2008

Passend zur Sommerpause auf der Uni haben Randy und ich unsere Disposition zur Diplomarbeit fertig. Jetzt steht also das Konzept und wir können im Sommer richtig Gas geben und die negativen Seiten des Kapitalismus aufzeigen.
Unsere marxistische Grundlage für die Arbeit haben wir im Groben fertig. Wir haben aus den drei Bänden des Kapitals von Karl Marx, vier zentrale Kritikinstrumente herausgefiltert. Jedes der Tools zeigt die ökonomischen Gesetzmäßigkeiten des Kapitalismus und die daraus folgernden negativen Auswirkungen auf das gesellschaftliche Zusammenleben. Die vier Instrumente beschäftigen sich mit Arbeitsteilung, Entfremdung und Sachzwängen, Akkumulation und den globalen Tendenzen des Kapitalismus.
Jetzt wo dieser wichtige Teil der Arbeit steht, bin ich wirklich überrascht wie aktuell die Analysen von Karl Marx sind. Einige Dinge müssen nach 150 Jahren aktualisiert werden, doch meistens nicht in den Überlegungen und Annahmen, sondern in der Unterschätzung Marx für das Ausmaß der gesellschaftlichen Folgen.
Nun steht der nächste spannende Teil bereit zum Bearbeiten: Randy und ich schreiben ein Essay über den Zustand der aktuellen Ausprägung des Kapitalismus. Hierauf freue ich mich schon ganz besonders, weil wir hier nun an den Puls des vorherrschenden Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells gelangen. Geplant sind folgende Themenbereiche: Globale Finanzmärkte – Wertpapiere und Spekulationen, Ökologie und Kapitalismus, Rohstoffe – Abhängigkeiten und Endlichkeit, Arbeitswelten - Produktionsweisen und Arbeitsteilung, Ideologie und Geist des Kapitalismus, Globale Disparitäten – Ungleiche Welten auf einem Globus, Raubtier-, Dschungel-, und Katastrophenkapitalismus, Globalisierung und Kapitalismus.

Letze Woche hatten wir unsere erste öffentliche Vorstellung unserer Arbeit im Diplomanden- und Dissertantenseminar und bis auf die obligatorischen konservativen Zwischenrufe, kam das Thema und die Idee dahinter sehr gut an.

Zitate:

„Die Entfremdung des Arbeiters in seinem Gegenstand drückt sich nach nationalökonomischen Gesetzen so aus, daß, je mehr der Arbeiter produziert, er um so weniger zu konsumieren hat, daß, je mehr Werte er schafft, er um so wertloser, und so unwürdiger wird, daß, je geformter sein Produkt, um so mißförmiger der Arbeiter, daß, je zivilisierter sein Gegenstand, um so barbarischer der Arbeiter, daß, um so mächtiger die Arbeit, um so ohnmächtiger der Arbeiter wird, daß, je geistreicher die Arbeit, um so mehr geistloser und Naturknecht der Arbeiter wird.“

„Die Entdeckung der Gold- und Silberländer in Amerika, die Ausrottung, Versklavung und Vergrabung der eingebornen Bevölkerung in die Bergwerke, die beginnende Eroberung und Ausplünderung von Ostindien, die Verwandlung von Afrika in ein Geheg zur Handelsjagd auf Schwarzhäute bezeichnen die Morgenröte der kapitalistischen Produktionsära“


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